Was tun bei Tinnitus?

21. Mai 2024 durch
Was tun bei Tinnitus?
pansatori GmbH, Redaktion

Was tun bei Tinnitus?

Tinnitus, das ständige oder immer wiederkehrende Rauschen, Piepen oder Summen im Ohr, kann eine erhebliche Belastung für den Betroffenen darstellen. Die moderne Tinnitus-Forschung hat eine Reihe von Selbsthilfe- und Behandlungstipps gefunden, die helfen können, aktiv etwas zur Linderung und Verbesserung des Tinnitus tun. Je nach Ursache und Begleitbeschwerden sind es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die Ihnen gut helfen können. Zuallererst ist es jedoch wichtig, den Tinnitus fachärztlich abklären zu lassen, um ernste Erkrankungen auszuschließen.

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige bewährte praxiserprobte Tipps vor. Meist ist es auch sinnvoll die Selbsthilfe- und Behandlungsmethoden achtsam zu kombinieren und zu beobachten, was individuell den größten Erfolg bringt.

Tipp 1 - aktives Stressmanagement

Unter Stressbedingungen erbringen die verschiedenen Systeme unseres Körpers Höchstleistung. Auch das Innenohr wird vom Gehirn zu maximaler Empfindlichkeit aufgefordert. 
Kurzzeitig hat das auch Sinn: So können wir bedrohliche Situationen leichter einschätzen und Gefahren abwehren. Hält der Stress aber an, bleibt auch das Innenohr dauerhaft übermäßig aktiviert. Die Folge davon kann ein Tinnitus sein.

Analysieren Sie, was im Alltag aktuell Stress bei Ihnen auslöst. Möglicherweise können Sie durch gute Zeitplanung und verbesserte Organisation in Ihrem beruflichen und privaten Alltag bereits Stress reduzieren. Auch häufiger oder chronischer Ärger und Sorgen können sehr hohen chronischen Stress bedeuten. Hier kann ein neuer Umgang mit Herausforderungen, Konflikten und Bedrohungen Abhilfe schaffen. Nehmen Sie bei Bedarf auch kompetente Hilfe in Anspruch.

Sorgen Sie aber auch für genügend Ausgleich zwischen aktiven, stressigen Phasen und erholsamen Phasen, in denen Körper und Geist zur Ruhe kommen und regenerieren können.

Hilfreich sind hier vor allem regelmäßige Bewegung in der Natur, bewusste Atempausen, Atemübungen, Meditationen, Sitzen in der Stille...


Tipp 2 - Ausdauersport gegen Stress

Akuter und chronischer Stress können Tinnitus mitverursachen und auch verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, eigene Wege zu finden, um Stress gut und gesund zu bewältigen oder besser noch zu reduzieren. Eine der effektivsten Methoden ist Ausdauersport. Beim Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking bauen Sie Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol ab und fördern die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Schon 30 Minuten Training, drei Mal pro Woche, können helfen, das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und somit auch den Tinnitus zu mildern​​. Lesen Sie hier mehr.


Tipp 3 - Ausreichend und erholsam schlafen

Guter und ausreichender Schlaf ist entscheidend für die Regeneration von Körper und Geist. Ein regelmäßiger Schlafrhythmus und eine angenehme Schlafumgebung können dabei helfen, besser ein- und durchzuschlafen. Verzichten Sie auf Koffein am Nachmittag und abendliche Aktivitäten, die den Schlaf stören könnten. 
Falls der Tinnitus das Einschlafen erschwert, können beruhigende Hintergrundgeräusche wie leise Musik oder Naturklänge hilfreich sein​​.


Tipp 4 -  Zähneknirschen und CMD-Probleme behandeln

Das Knirschen oder Pressen der Zähne kann Tinnitus verursachen oder verschlimmern. Sehr häufig hängt Zähneknirschen mit hohem Druck bzw. inneren Stress zusammen.

Gehen Sie hier am besten parallel mehrere Wege: 

  1. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt oder Kieferorthopäden, und klären Sie ab, ob CMD-Probleme im Bereich des Kiefers vorliegen. 
  2. Gezielte sanfte Physio- und Osteopathie können ebenfalls hilfreich sein​​.
  3. Finden Sie heraus, was Ihnen eventuell aktuell Druck und Stress verursacht und erlernen und üben Sie hilfreiche Methoden aus dem Stressmanagement und aktive Entspannungsmethoden. 
  4. Tragen Sie ForgTin® in stressigen Zeiten regelmäßig und helfen so Ihrem parasympathischen Nervensystem bei der positiven Stressregulation.

 

Tipp 5 - Hörgeräte bei Hörverlust

Falls ein Hörverlust vorliegt, kann ein Hörgerät den Tinnitus verbessern. Ein individuell angepasstes Hörgerät kann nicht nur das Hörvermögen verbessern, sondern auch die Wahrnehmung des Tinnitus reduzieren. Lassen Sie sich von einem Hörgeräteakustiker beraten und informieren Sie ihn über Ihren Tinnitus​​.


Tipp 6 - Atementspannung

Richtiges Atmen kann helfen, Stress abzubauen und den Körper zu entspannen. Eine einfache Übung besteht darin, vier Sekunden einzuatmen und sechs Sekunden auszuatmen. Regelmäßige Atemübungen können helfen, den Geist zu beruhigen und den Tinnitus weniger störend zu machen​​.


Tipp 7 - Gehörschutz

Laute Geräusche können das Gehör schädigen und Tinnitus verschlimmern. Schützen Sie Ihre Ohren bei lauten Aktivitäten wie Konzerten oder in lauten Arbeitsumgebungen. Ein geeigneter Gehörschutz kann langfristig helfen, den Tinnitus nicht zu verschlimmern.


Tipp 8 -  Aktiv Nackenproblemen vorbeugen und (be)handeln

Häufig entstehen die Verspannungen aufgrund schlechter Haltung, ungünstiger Arbeitsbelastung, Degenerationen im Bewegungsapparat oder Unfallverletzungen oder innerem und/oder äußerem Stress. Oft macht man sich zu viele Sorgen, "beißt die Zähne zusammen" oder "hält den Nacken steif".

Der Nacken und die umgebende Muskulatur verkrampfen sich und schmerzen; die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Sehr oft haben Nackenverspannungen auch weitere Anspannungen im Kopf-, Kiefer- und Stirnbereich zur Folge. Langfristig können Belastungen aus dem Schulter-Nackenbereich zu Tinnitus führen oder diesen verschlimmern.

In der Diagnostik und Therapie spielen Hals, Wirbelsäule und Kiefergelenk eine große Rolle. Oft bestehen durch Fehlhaltungen ausgelöste muskuläre Funktionsstörungen im Bereich der oberen Halswirbelsäule. Typische Beispiele sind aber auch Leistungs- oder Breitensportler, die im Fitnessstudio zu viel Hanteltraining machen. Dann kann es zu Verspannungen in der oberen Halswirbelsäule kommen, die wiederum einen Tinnitus auslösen können.

Hier hilft die genaue Abklärung der Ursachen, damit dann im Anschluss die richtigen Selbsthilfemaßnahmen und/oder Behandlungen beginnen können.


Tipp 9 - Selbstfürsorge und Wellness

Stress ist ein häufiges Problem bei Tinnitus. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich selbst und tun Sie Dinge, die Ihnen guttun. Ob ein entspannendes Bad, ein Spaziergang in der Natur oder eine Massage – Selbstfürsorge kann helfen, den Stress zu reduzieren und somit den Tinnitus zu lindern​​.


Tipp 10 - Tinnitus-Tagebuch

Ein Tinnitus-Tagebuch kann helfen, die Auslöser und Verbesserungen zu identifizieren. Notieren Sie positive und negative Schwankungen und deren mögliche Ursachen. Dies kann Ihnen helfen, Muster zu erkennen und gezielt Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen​​. Nutzen Sie die ForgTin®-App als tägliches Tinnitus-Tagebuch und lernen mehr über Ihren Tinnitus, seine Auslöser, die Wirkung hilfreicher Selbsthilfemaßnahmen und die Wirkung durch die Anwendung der ForgTin®-Ohrbügel.


Tipp 11 - Ermutigung und Zuversicht

Lassen Sie sich von positiven Geschichten anderer Betroffener inspirieren. Es gibt viele Menschen, die gelernt haben, mit ihrem Tinnitus zu leben und ihn sogar zu überwinden. Tauschen Sie sich in Selbsthilfegruppen aus oder suchen Sie online nach Erfolgsgeschichten. Besuchen Sie unsere ForgTin®-Vorträge und nutzen die Möglichkeit zur Information mit Experten und zum Austausch mit Betroffenen. Lesen Sie auch die erfreulichen Rückmeldungen der Menschen, die mit ForgTin® erfolgreich ihren Tinnitus lindern oder vergessen konnten.


Quick-Tipps zur Selbsthilfe

Schlaf

Achten Sie auf Ihren Schlaf. Ist der Schlaf gestört, sind eine ärztliche Abklärung und Diagnostik der psychischen und der allgemeinen privaten und beruflichen Situation notwendig.

Skelettsystem

Lassen Sie Ihren Bewegungsapparat untersuchen, z.B. von einem guten Osteopathen. Dysfunktionen sollten behandelt oder auch eigeninitiativ in Bewegung umgesetzt werden.  

Entschleunigung

Halten Sie inne. 
Wird man krank, kann man sich die Frage stellen, ob der Körper einem damit etwas sagen will. 
Wir sind oft geneigt, immer weiterzumachen, Leistung zu bringen und Warnsignale zu überhören. Da bietet der Tinnitus auch die Chance, etwas zu ändern.  

Psyche

Beantworten Sie ehrlich für sich die Frage "Wie geht es mir?". Bin ich in einer Situation, die mir gut tut oder müsste ich eine Inventur machen? Daran schließt sich eine weitere Frage an: Brauche ich vielleicht Hilfe in einem Bereich, der sich daraus entwickelt? Und bin ich bereit, Hilfe anzunehmen? Oder mache ich weiter wie bisher, auch wenn es mir nicht guttut?  


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